Position: Wasserstofflieferverträge ermöglichen
09. Juli 2025 | Der Wasserstoffhochlauf steht vor hohen Hürden. Kurz- und mittelfristig kann in den neugebauten DRI-Anlagen zwar Erdgas eingesetzt werden, um bereits 60 Prozent der Emissionen im Vergleich zum Hochofen einzusparen. Für das Erreichen der Klimaneutralität sollen die DRI-Anlagen perspektivisch aber mit bis zu 100 Prozent Wasserstoff betrieben werden – der bisher nicht in ausreichenden Mengen zu bezahlbaren Preisen zur Verfügung steht.
Die Stahlindustrie kann einen deutlichen Nachfrageschub auslösen, der für den Hochlauf des Wasserstoffmarkts in Deutschland und Europa von zentraler Bedeutung ist. Doch diese Nachfrage stößt bislang auf ein strukturelles Problem: Es gibt keinen Wasserstoff zu wettbewerbsfähigen Preisen. Die Preise liegen weit über den Opportunitätskosten des Erdgaseinsatzes auch bei voller Berücksichtigung der CO2-Emissionskosten.
Gerade das Problem der fehlenden Absicherung, das in diesem Papier behandelt wird, lässt sich durch eine gezielte politische Unterstützung adressieren: Eine staatliche Bereitstellung von Mitteln zur Realisierung von langfristigen H₂-Lieferverträgen ist ein Schlüssel, damit Produzenten ihre H2-Mengen zu wettbewerbsfähigen Preisen und Laufzeiten anbieten können. Das kann durch staatlich abgesicherte Avalkredite oder die Absicherung über Instrumente wie H2Global erreicht werden. Ohne solche Lösungen wird die Industrie weder Versorgungssicherheit noch Preisstabilität erhalten – und der Wasserstoffhochlauf bleibt auf halber Strecke stehen.
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