Nationale Wasserstoffstrategie 2.0: Handlungsbedarf aus Sicht der Stahlindustrie
25. November 2022 | Für die Stahlindustrie ist klimaneutraler Wasserstoff unverzichtbar, um die Klimaziele zu erreichen und klimaneutral zu produzieren. Anders als in anderen Grundstoffindustrien wird in der Stahlindustrie bereits in der zweiten Hälfte der 2020er-Jahre in großen Mengen Wasserstoff benötigt. Trotz Energiekrise sind die Stahlunternehmen bereit, bei Vorliegen der entsprechenden Rahmenbedingungen, große Investitionen auf den Weg zu bringen. Im Handlungskonzept Stahl ist verankert, bis 2030 bereits ein Drittel der Primärstahlproduktion auf das wasserstoffbasierte Verfahren der Direktreduktion umzustellen. Mit einer großen und stabilen Nachfrage nach Wasserstoff an wenigen Standorten kann die Stahlindustrie einen entscheidenden Beitrag zum Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft leisten. Gleichzeitig ist sie aber darauf angewiesen, dass in ausreichendem Umfang Wasserstoff zeitgerecht zur Verfügung steht und die erforderliche infrastrukturelle Anbindung erfolgt. Dazu müssen rasch die nötigen politischen Rahmenbedingungen gesetzt werden. Dabei ist mit in den Blick zu nehmen, dass, infolge des russischen Überfalls auf die Ukraine und den daraus folgenden Verwerfungen auf den Energiemärkten, Erdgas als Flexibilitätsoption unsicherer geworden ist und der Bedarf an Wasserstoff schneller zunimmt. Die Stahlindustrie setzt daher große Hoffnungen in die Überarbeitung der Nationalen Wasserstoffstrategie (NWS), welche diese veränderten Rahmenbedingungen aufnehmen sollte.