Rohstahlproduktion in Deutschland im August 2023 weiter rückläufig: Gezielte Entlastungen bei Stromkosten dringend gebraucht
Berlin, 21. September 2023 | Die hohen Stromkosten machen der Stahlindustrie weiter massiv zu schaffen. Auch im August 2023 zeichnet sich bei der Rohstahlproduktion in Deutschland keine Besserung ab. In den ersten acht Monaten des Jahres liegt die Erzeugung um 4 Prozent unter dem entsprechenden Vorjahreszeitraum. Gerade für die größtenteils mittelständischen Unternehmen der Elektrostahlproduktion wird die Lage immer bedrohlicher. Im bisherigen Jahresverlauf ergab sich ein Minus von mehr als 12 Prozent. Damit liegt die Erzeugung auf dieser Produktionsroute sogar unter dem bisherigen Tiefpunkt aus dem Krisenjahr 2009.
„Der dramatische Rückgang der Rohstahlproduktion im bisherigen Jahresverlauf insgesamt und ganz besonders bei den mittelständisch geprägten Elektrostahlbetrieben macht klar: Die Politik muss dringend für wettbewerbsfähige Strompreise sorgen“, fordert Kerstin Maria Rippel, Hauptgeschäftsführerin der Wirtschaftsvereinigung Stahl. „Unsere Unternehmen befinden sich inmitten einer nie dagewesenen Transformation und sind auf bezahlbaren Strom angewiesen. Doch ausgerechnet die Elektrostahlproduktion, bei der schon heute relativ CO2-arm Stahl hergestellt wird, gerät durch die hohen Stromkosten immer weiter in Bedrängnis. Unsere Stahlunternehmen brauchen nun schnell gezielte Entlastungen bei den Stromkosten. Nicht dauerhaft aber vorübergehend: Bis genügend grüner Strom, ausreichend Netze und passende Backup-Kraftwerke bereitstehen, um in einem intelligenten Marktdesign für günstige Preise zu sorgen. Die Basis aller Transformation ist deshalb ein massiv beschleunigter Ausbau der Erneuerbaren plus dazugehöriger Infrastruktur.“
in 1.000 t | Veränderung zum Vorjahresmonat | in 1.000 t* | Veränderung zum Vorjahreszeitraum* | |
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Rohstahl gesamt | 2.861 | -0,4% | 24.411 | -3,9% |
Oxygenstahl | 2.143 | -0,7% | 17.587 | -0,2% |
Elektrostahl | 718 | 0,5% | 6.824 | -12,2% |
Roheisen | 1.967 | 1,2% | 16.162 | -0,1% |
Warmgewalzte Stahlerzeugnisse | 2.426 | 5,7% | 21.115 | -4,9% |
Quelle: WV Stahl | *Januar bis Berichtsmonat |
Die Wirtschaftsvereinigung Stahl informiert monatlich über die Entwicklung der Rohstahlerzeugung in Deutschland. Zusätzlich veröffentlicht der Verband einmal im Quartal Hintergrundinformationen zur Stahlkonjunktur in Deutschland inklusive Grafiken zu den wichtigsten Kernindikatoren, darunter auch die Auftragseingänge Walzstahl. Weitere Daten zur Stahlindustrie stellt die Wirtschaftsvereinigung Stahl im Statistischen Jahrbuch Stahl zur Verfügung.
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- Pressemitteilung der Wirtschaftsvereinigung Stahl vom 21.09.2023
- Übersicht: Standorte der Stahlproduktion in Deutschland (Stand: 2023)