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Stahl als Wegbereiter der Kreislaufwirtschaft

Berlin, 31. Januar 2020 | Leben heißt wohnen, arbeiten, sich fortbewegen und noch vieles mehr. Wir alle brauchen dafür Stahl – tagtäglich und in jedem Alter. Der Werkstoff ist bekanntlich in Gebäuden, Fahrzeugen und Maschinen wichtig. Er ist aber gerade auch für den privaten Konsum unverzichtbar und er ist recycelfähig. In einer Studie hat das Fraunhofer-Institut für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen (IMWS) die Rolle von Stahl als „Enabler“ der Kreislaufwirtschaft aus der Perspektive von Haushalten in Deutschland untersucht. Auftraggeber war die Wirtschaftsvereinigung Stahl.

Stahl ist fester Bestandteil des privaten Konsums

Die industrielle Anwendung ist nur ein Teilgebiet, in dem Stahl eine besondere Rolle spielt. Für den Alltag und somit den privaten Konsum ist Stahl von grundlegender Bedeutung. Jährlich werden für Deutschlands Haushalte pro Kopf etwa 180 kg Stahl benötigt. Dabei muss das Endprodukt nicht einmal unbedingt Stahl enthalten. Stahl steckt nicht nur in den fertigen Produkten, sondern wird auch für deren Herstellung, Lagerung und Transport benötigt. Auf seinem Herstellungs- und Transportweg kommt daher in den überwiegenden Fällen Stahl zum Einsatz. Dadurch werden auch Dienstleistungen und Produkte, die keinen Stahl enthalten, „stahlintensiv“. Fast jedem Produkt wohnt somit eine Stahlintensität inne.

Recycling senkt CO2-Emissionen und schont Ressourcen

In Deutschland existiert ein sehr engmaschiges Netz an Sammel-, Sortier- und Aufbereitungsanlagen für den aufkommenden Stahlschrott. Das etablierte und gut funktionierende Recycling von Stahl trägt somit unmittelbar zur Reduktion des Verbrauchs von Primärrohstoffen wie Eisenerz und Kokskohle bei. Einzigartig ist zugleich, dass der Werkstoff Stahl zu 100 Prozent und ohne Qualitätsverlust wiederverwertbar ist. Die Kreislaufführung von Stahl führt zudem zu erheblichen CO2-Senkungen. Das Recycling von Stahl vermeidet etwa ein Drittel des CO2-Ausstoßes der Stahlindustrie. Dies entspricht ca. 117 kg Emissionseinsparungen pro Einwohner und Jahr. Allerdings wird in Deutschland auch einiges an Stahl aus dem Ausland verwendet, der in den Herkunftsländern ganz anderen Umweltschutzmaßnahmen unterliegt. Sofern Stahl weltweit auf Basis europäischer Einsatzquoten von Stahlschrott hergestellt würde, könnten sich die bislang erreichten CO2-Emissionssenkungen auf etwa 140 kg verbessern. Der Beitrag der Stahlindustrie in Deutschland an vermiedenen Umweltbelastungen ist beispielsweise deutlich höher als der aus China. Beide Eigenschaften (Stahlintensität und Rezyklierfähigkeit) sind somit unschlagbare Argumente für die Vorreiterrolle von Stahl in der Kreislaufwirtschaft.

 

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Stahl ist ideal für Refabrikation bzw. Wiederverwendung

In Europa sind etwa 192.000 Menschen im Bereich Wiederverwendung beschäftigt, davon mehr als 60 Prozent in der Aufarbeitung von stahlintensiven Produkten. Der vergleichsweise hohe Anteil an Stahl erklärt sich aufgrund seiner Eigenschaften. Der Werkstoff ist einerseits langlebig, andererseits gut bzw. vielfältig bearbeitbar. Stahlintensive Produkte sind infolgedessen hervorragend zur Reparatur und Aufarbeitung geeignet. Die Refabrikation trägt nicht nur zur Ressourcenschonung, sondern auch zur CO2-Minderung bei. Durch die Wiederverwendung von stahlintensiven Produkten werden die Treibhausgasemissionen in Europa um knapp 8 Millionen Tonnen gesenkt. Wegbereiter für die Kreislaufführung anderer Werkstoffe Stahl ermöglicht zudem, die Wertstoffkreisläufe anderer Materialien wie Glas, Papier, Kunststoffe, etc. zu schließen, denn der gesamte Prozess, von der Sammlung, Sortierung, Zerkleinerung bis hin zur Aufbereitung ist auch dort stahlbasiert bzw. stahlintensiv. Seine unbegrenzte Rezyklierbarkeit, Robustheit und Langlebigkeit sowie seine Bearbeitbarkeit machen den Stahl zum Enabler der Kreislaufwirtschaft.

Beitragsbild: istock.com/Estradaanton

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